In diesem Blog wird regelmäßig von Reisen zu Schachturnieren berichtet, die HSK Gruppen in ferne Galaxien führt.
Dienstag, 14. September 2010
Runde 3 U14
Na dann wollen wir mal ein wenig das Turnier Revue passieren lassen. In der 3. Runde trafen wir in der U14 auf unsere Freunde aus Wildeshausen. Ein sehr starker Gegner, gegen den wir im letzten Jahr in 3 Matches immer 2-2 gespielt hatten. Diesmal sah es zuerst sehr gut aus, J´Lo brachte uns in gewohnter Manier mit 1-0 in Führung und auch Daniel schien schnell auf einem guten Weg zu sein:
bisher hatte Daniel seinen Gegner überspielt und während einer der Trainer noch den Schlaf der Gerechten genoß lehnten sich Arne und Jade schon etwas entspannter zurück. Niemand dachte, dass hier noch Probleme entstehen könnten. Allerdings hatte Daniel eine ganze Menge Zeit verbraucht und es bahnte sich ein Zeitnotdrama an. 20.Dxa7? vielleicht ein wenig streng, denn auch danach steht Daniel noch auf Gewinn, aber im Nachhinein ist hier eine Trendwende zu erkennen. [20.Dxc8 ist eigentlich nicht so schwer zu berechnen. 20...Txc8 21.Txc8+ Kh7 22.Tc7+- und nun kommt zu den beiden Türmen und einem Bauern auch noch eine Figur mit dazu] 20...Txc1+ 21.Txc1 Db4 22.Lf1 Dxb2 23.Dc7 Db8 24.Dxb8 Txb8 25.a4 Tb3 26.Ld2 Tb2 27.Le1 Ta2 28.a5 Kh7 29.a6?! [29.Tc7 Sb8 30.Txf7+-] 29...Sb8 30.Tc7 einen Zug früher würde dieser Zug nicht den a-Bauern angreifen. 30...Sxa6 31.Ta7 Sb4 diese Möglichkeit hatte Daniel in der Zeitnot übersehen. 32.Txa2 Sxa2 33.Ld2 Kg6 34.Ld3+ f5 35.Kf2 Kf7 36.g3 h5 37.h4 Weiß hat objektiv gesehen mit dem Läuferpaar und dem "matgesetzten" Springer natürlich immer noch eine Gewinnstellung. Julian G. hatte in der Zwischenzeit ins Remis eingewilligt, seine Stellung gab nicht mehr her und der Bruder würde schon gewinnen! Doch nun passiert dass, was die Zuschauer sich auch Runden später nicht erklären konnten und auch Daniel nur mit einem völlig Blackout zu benennen wußte: 1,5 Minuten waren auf der weißen Uhr verblieben (bei 30 Sekunden Bonus pro Zug) und Daniel versenkte sich in die Stellung..... und überschritt seelenruhig die Zeit! Was für ein Drama, Daniel war untröstlich, harderte mit sich und der Welt, sollte das schon das Ende der Siegesserie sein? Julian Kramer hatte bisher mit dem Rücken zur Wand gestanden... 0–1
Mittlerweile hatte Julian die Probleme gelöst und dieses Endspiel erreicht. Vermutlich ist Stellung einfach gewonnen für Schwarz, aber es gibt angenehmeres als es gewinnen zu müssen! Immerhin hat Weiß jede Menge Schachs. Allerdings behielt Julian die Nerven und führte seinen König zur Unterstützung der Freibauern nach vorne. 17 Schachs später hatte der Spuk ein Ende und Daniel war der glücklichste Junge der Welt. "Du hast mich gerettet!" bedankte er sich artig bei seinem Mannschaftskollegen.
Typisch für dieses Turnier, dass die Jungs sich immer wieder gegenseitig aus dem Dreck zogen.
Für die Wildeshausener, die nach dem Sieg an Brett 2 wieder Hoffnung geschöpft hatten, war dies natürlich ein mächtiger Rückschlag. Aber die Niedersachsen berappelten sich schnell wieder und qualifizierten sich am Ende doch relativ sicher für die Deutsche Meisterschaft. Es wird also erneut 3 Matches geben, beim Leo Meise Turnier treffen wir uns auch schon wieder. Hoffen wir, dass wieder alle Begegnungen das selbe Ergebnis haben;-)
Unsere Verfolger Makkabi Berlin hatten ebenfalls gewisse Probleme, vor allem weil Spitzenmann Leonid Sawlin gegen den starken Emil Powierski verlor. Aber am Ende gewannen sie doch mit 3-1 und so stand das gleich das nächste Topmatch auf dem Programm:
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